Bewegt euch! – Die Klimastreiks am 20.September
Am 20. September hatten die Klimastreiks einen ihrer Höhepunkte. Es gingen weltweit vor allem junge Leute auf die Straße um gegen die aktuelle Klimapolitik zu protestieren und darauf aufmerksam zu machen, dass da etwas falsch läuft. Auch brause*reporter waren dabei!
Worum geht es nochmal?
Vor einem Jahr hat die schwedische Schülerin Greta Thunberg mit ihrem damals noch einsamen Streik für das Klima begonnen. Heute ist, trotz großem Widerstand von vielen Erwachsenen, eine weltweite Bewegung daraus entstanden.
Seit Monaten finden auf der ganzen Welt Streiks und Proteste statt. Doch der 20. September war noch einmal etwas Besonderes. In Melbourne, zum Beispiel, gingen 100.000 auf die Straße – das waren die größten Demonstrationen in der Geschichte Australiens. Und auch aus Deutschland gingen Bilder um die Welt, vor allem weil die Proteste nicht nur in den ganz großen Städten stattfanden:
Freiburg, Germany. #FridaysforFuture #ClimateStrike https://t.co/6GiEHoUrPM
— Greta Thunberg (@GretaThunberg) September 20, 2019
Hier hat die Fridays for Future Bewegung ganz besonders Fahrt aufgenommen – angeführt von sehr jungen Leuten, vor allem Kindern und Jugendlichen.
brause goes Fridays For Future

Unsere brause*reporter Leon, Luka und Matthäus waren in Köln vor Ort und haben einiges gesehen: Menschen, vor allem viele Schüler*innen, Musik, gute Stimmung und klare Botschaften. In Gesprächen untereinander und mit anderen wurde schnell klar: hier geht es um ihre Zukunft, und die jungen Menschen glauben fest daran, etwas verändern zu können.
brause*reporter: Warum bist du heute hier?
Interview mit einer anonymen Demonstrantin, 14Jahre
Antwort: Weil ich was für die Umwelt machen möchte und mich begeistert das Thema generell!
b: Was erhoffst du dir von heute?
A: Dass mehr Leute darauf aufmerksam werden und dass sich auch mehr dafür bereit erklären, das auch das nächste mal zu machen.
b: Glaubst du Demonstrationen werden ernst genommen?
A: Ja!
b: Machst du noch andere Dinge?
A: In der Schule gibt es Sitzungen bei denen ich immer mitmache.
b: Was ist dir politisch wichtig?
A: Dass Politiker darauf reagieren und mehr dafür getan wird!
Nach der Demo ist vor der Demo
Die Ziele der Demonstrationen waren klar: Aufmerksamkeit dafür zu schaffen, dass es so nicht weitergeht und Druck auf Politiker*innen auszuüben, endlich etwas zu ändern. Leider war das bisher nicht erfolgreich. Am selben Tag, dem 20. September stellte die Bundesregierung das neue sogenannte Klimapaket vor , das den aktuellen Zustand nicht wirklich verändert. Das ist frustrierend. Ebenso frustrierend: als Greta Thunberg auf der Klimakonferenz vor vielen Menschen sprechen durfte, die die wirklich wichtigen Entscheidungen treffen könnten, war sie sichtbar wütend – und bekam sanften Applaus. An solchen Gesten wird deutlich, dass Erwachsene die Situation immer noch nicht ernst nehmen.
Ganz besonders frustrierend: Diesen Montag wurde bekannt, dass die Bundesregierung plant, die ohnehin schon kaum hilfreichen Pläne des Klimapakets weiter aufzuweichen. Die Ziele sollen nicht so streng genommen werden – dabei ist die Wissenschaft eindeutig: die Ziele reichen nicht einmal aus.
Auch darum gibt es seit Montag auf der ganzen Welt Aktionen von einer anderen Gruppe Klimaaktivist*innen.
Zwei Bewegungen ein Ziel?
Extinction Rebellion (oder XR) ist die zweite große Klimabewegung neben Fridays For Future, die Menschen in verschiedenen Ländern auf die Straße bringt. Die Mitglieder von XR blockieren oder besetzen z.B. wichtige Orte in Städten um auf die Dringlichkeit der Sache aufmerksam zu machen – so wie Fridays For Future mit den Schulstreiks.
XR startete Ende Oktober 2018 in Großbritannien. Die Bewegung macht häufig mit Straßenblockaden auf sich aufmerksam
Es gibt gerade aktuell häufig Kritik an Extinction Rebellion, weil sie nicht sehr politisch sind, und sich zum Beispiel nicht klar gegen Sexismus und Rassismus aussprechen wollen. Dafür machen besonders viele Menschen mit, die sonst niemals demonstrieren gehen oder sich sonst nicht trauen würden.
Wie geht es weiter?
Viele Erwachsene haben spekuliert, dass die Jugendlichen nicht lange durchhalten, aber bis heute ist kein Aufgeben in Sicht und am 29.11. ist ein weiterer internationaler Aktionstag geplant. Es wird weiter Druck aufgebaut werden. Alle Info dazu und über Aktionen in eurer Nähe findet ihr auf der Seite von Fridays for Future Deutschland. Und auch wir werden weiter berichten.